Tuberkulose
09. August 2025
Der diagnostische Standard „QuantiFERON-TB-Gold-Plus“ hat bei Immunschwäche eine nur geringe Aussagekraft, insbesondere in europäischen Niedriginzidenz-Ländern. Das zeigt eine prospektive Studie des europäischen Forschungsnetzwerk TBnet .In der Studie wurden 2015 bis 2019 Daten von 2600 Patientinnen und Patienten analysiert, wie aussagekräftig der QFT+-Test zum Nachweis einer Infektion mit Mykobakterien und einer Tuberkuloseerkrankung ist. Zudem wurde durch Nachbeobachtung verfolgt, wie gut der Test zur Beurteilung des Risikos, eine Tuberkulose zu entwickeln, geeignet ist. 1788 Teilnehmende hatten eine Immunschwäche (Menschen mit Organtransplantation, mit Stammzelltransplantation, mit rheumatoider Arthritis, chronischer Niereninsuffizienz oder einer HIV-Infektion). 861 immungesunde Personen dienten als Kontrollgruppe. Die Patienten wurden an 21 medizinischen Zentren in elf europäischen Ländern behandelt.
Fazit: Der QFT+-Test reicht nicht aus, um das individuelle Risiko einer Tuberkulose in Niedriginzidenz-Ländern zuverlässig vorherzusagen. Künftig sollten zusätzliche Risikofaktoren – wie HIV-Status, Immunlage und Herkunft – stärker in die Entscheidung für eine präventive Behandlung einfließen.